30.11.2023 – Glänzende Begegnungen
Jahresabschlussversammlung mit glänzenden Begegnungen
Die diesjährige Jahresabschlussveranstaltung führte die ZeitspenderInnen von den Schätzen im Keller des Bischofs Meinwerk bis hoch auf eine Pyramide; und das in nur einer Stunde.
Funkelnde Schätze und ein Löwe im Schafspelz
Zum Auftakt des Abends wurden die ZeitspenderInnen im Foyer des Diözesanmuseums empfangen. Nach der netten Begrüßung hieß es überraschenderweise: „Ab in den dunklen Keller!“ – immerhin ausgestattet mit Taschenlampen. Dabei handelte es sich natürlich nicht um eine Strafe für eventuelle Verfehlungen. Stattdessen wurde den ZeitspenderInnen das Vergnügen zuteil, gemeinsam mit Museumspädagogin Claudia Westermann die Schatzkammer zu erkunden.
Beim Abstieg in den Keller passiert man den Rest einer Säule des Palasts von Bischof Meinwerk (†1036). Die Schatzkammer des modernen Museums liegt also quasi im ehemaligen Keller seines Bischofsitzes.
Die Taschenlampenführung stellte sich als ein spannendes Erlebnis heraus. Während Besucher oft von der geballten Pracht der ausgestellten Kirchenschätze geblendet werden, durften die ZeitspenderInnen besondere Kostbarkeiten nach und nach selbst entdecken und „erleuchten“. Die Schattenspiele, die speziellen Perspektiven und der gezielte Blick auf einzigartige Details erwiesen sich als äußerst reizvoll.
Die meisten Blicke zog der opulente Liborius Schrein mit seinem beeindruckenden Figurenschmuck auf sich. Die Figur des Evangelisten Markus mit dessen typischen Löwensymbol sorgte allerdings für Erheiterung, denn der dargestellte Löwe weist große Ähnlichkeit mit einem Langhaar-Schaf auf. Diese kleine Unzulänglichkeit wurde dem Goldschmied Hans Krako aber gerne nachgesehen. Sicher ist er niemals einem lebendigen Löwen begegnet und konnte natürlich anno 1627 auch kein entsprechendes Foto googeln.
Glänzende Begegnungen mit sprechenden Reliquiaren
Von der Schatzkammer führte der Weg weiter zur Sonderausstellung „Glänzende Begegnungen“, in der erstmalig Domschätze aus Münster und Paderborn gemeinsam gezeigt werden. Ebenso wie das Erzbistum Paderborn, verfügt auch das Bistum Münster über herausragende Kirchenschätze. Aufgrund veralteter Klimatechnik ist die Domkammer aber seit 2017 nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Umso erfreulicher ist es für beide Bistümer, dass große Teile der Münsteraner Sammlung nun temporär im Diözesanmuseum ausgestellt werden.
Die Schwerpunkte der Ausstellung bilden kostbares liturgisches Gerät und prächtige Reliquiare. Diese Gefäße dienen nicht nur der Aufbewahrung, sondern auch der Zurschaustellung von Reliquien. Sie bestehenden deshalb oft aus kostbaren Materialien wie Silber, Gold und auch Elfenbein und sind zudem außerordentlich kunstvoll gearbeitet. Dass Reliquiare auch „sprechen“ können, lernten die ZeitspenderInnen von Frau Tina-Julia König. Das gilt natürlich nur im übertragenen Sinn. Bei einem sprechenden Reliquiar entspricht die äußere Gestaltung dem Inhalt, den es trägt. Typische Beispiele in der Ausstellung sind der berühmte Pauluskopf, der Schädelknochen beinhaltet und ein Reliquiar in Form eines Unterarmes, das die Armknochen-Reliquie sogar sichtbar präsentiert.
Zünftiger Abschluss mit Brotzeit in der Pyramide
Der informative Einblick, der durch die ca. einstündige Museumsführung vermittelt wurde, dürfte bei etlichen ZeitspenderInnen Interesse an weiteren Details geweckt haben. Zum Abschluss des Jahres sollte aber auch der Austausch untereinander nicht zu kurz kommen. So ging es vom Museum mit wenigen Schritten direkt hinauf auf die Paderborner Weihnachtspyramide, die die Besucher des Weihnachtsmarktes nun im dritten Jahr begeistert.
Die ZeitspenderInnen durften sich nicht nur über den ungewöhnlichen Rundblick, sondern auch über reservierte Plätze im Innenraum und eine zünftige Brotzeit freuen. Eine schöne Umgebung für das gesellige Beisammensein! Sowohl zwischen „alten Bekannten“ als auch zwischen neuen und langjährigen ZeitspenderInnen gab es angeregte Gespräche und damit einen perfekten Ausklang des Abends unter dem Motto „Glänzende Begegnungen“!