26.6.2025: Taschendiebstahl, Betrügereien an der Haustür oder sogenannte „Schockanrufe“
Am 26. Juni 2025 trafen sich die Zeitspender*innen im Forum St. Liborius zu einer Infoveranstaltung zum Thema
„Taschendiebstahl, Betrügereien an der Haustür oder sogenannte „Schockanrufe“.
Fast täglich kann man der Presse Meldungen über Kriminalität zum Nachteil von Seniorinnen und Senioren entnehmen. Viele sind überzeugt, dass ihnen so etwas nicht passieren kann. Trotzdem geschieht es leider immer wieder.
Herr Kriminalhauptkommissar Dietmar Kluthe vom Kriminalkommissariat „Kriminalprävention/Opferschutz“ der Kreispolizeibehörde Paderborn hat die Zeitspender*innen an diesem Abend über viele Gefahren und die teilweise sehr raffinierte Vorgehensweise der Täter aufgeklärt.
Zu Beginn zeigte er uns ein Video über die Tricks an der Haustür.
Hier wurde eine Dame gezeigt, die am Bankschalter Bargeld abhob und dabei beobachtet wurde. Anschließend verfolgten die Täter die Dame bis zu ihrer Wohnung und bekamen unter einem Vorwand Zutritt. Hier wurde anschaulich gezeigt, wie raffiniert die Täter vorgehen um an Bargeld und Wertgegenstände wie z. B. Schmuck zu gelangen und die Hilfsbereitschaft der Menschen dabei ausgenutzt wird.
Herr Kluthe gab dann ein paar Ratschläge, um solche Taten im besten Fall unmöglich zu machen, oder zumindest den Schaden einzugrenzen, z. B.
Bargeld abheben und Tricks an der Haustür
- Vorsicht bei Abhebungen am Geldautomaten, evtl. in Begleitung einer Vertrauensperson.
- Vorsicht, wenn Fremde Personen oder nicht bestellte Handwerker an der Tür klingeln.
- Die Sicherungsmaßnahmen an der eigenen Haustür nutzen und ggf optimieren (z. B. Türkette).
- Grundsätzlich auch auf sein Bauchgefühl achten, wenn es „NEIN“ sagt, entsprechend handeln und ggf. den Notruf 110 wählen.
Im 2. Video ging es um den sog. Enkeltrick oder Schockanruf.
Hier wird am Telefon vorgetäuscht, dass ein naher Verwandter z. B. der Enkel anruft und dringend Geld benötigt. Herr Kluthe wies darauf hin, dass man das Risiko schon im Vorfeld minimieren kann. Eine Maßnahme wäre den Eintrag ins Telefonbuch entweder ganz zu löschen oder aber mit den Daten sparsam sein. Z. B. keine Anschrift oder den Vornamen nur durch den Anfangsbuchstaben abkürzen.
Die Täter sind meist gut geschult und haben ihren Sitz im Ausland. Sie beginnen ein solches Gespräch gern mit „Rate mal….., Erkennst du mich nicht…… Ziel ist es, den Angerufenen unter einen hohen emotionalen Druck zu setzten und somit eine möglichst große Summe Geld oder Wertgegenstände zu erbeuten. An Fallbeispielen hat Herr Kluthe beschrieben, wie hoch dieser Druck sein kann.
Weiterhin gab Herr Kluthe viele hilfreiche Ratschläge bei Raub und Taschendiebstahl, sowie Tipps zur Prävention z. B. sichere Passwörter, Vorsicht in sozialen Medien, bei Mails, im Zahlungsverkehr und den Schutz von E-Bikes, die von Dieben aktuell gern gestohlen werden.
Nach seinem Vortrag gab es noch die Möglichkeit, selbst Fragen an Herrn Kluthe zu stellen. Hiervon wurde regen Gebrauch gemacht und man kann abschließend sagen, dass es für die Teilnehmer*innen wohl ein Stück sicherer geworden ist und bei manchen nun die Sensibilität und Vorsicht verbessert sind.
Weiterhin wies Herr Kluthe darauf hin, dass niemand sich scheuen soll bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen und/oder sich beraten zu lassen. Das Kommissariat Kriminalprävention und Opferschutz ist unter der Telefonnummer 05251/306-3900 ein kompetenter Ansprechpartner. Dort gibt es Informationen zu verschiedenen Sicherheitsthemen und Opferhilfe.
Wir von der Zeitspende haben an diesem Abend viel über die Kriminalität gelernt, die leider fast schon zum Alltag gehört und jeden von uns treffen kann.
Dank des informativen Vortrags, den Herr Kluthe ansprechend, humorvoll und vor allem den Tatsachen gerecht gehalten hat, und dem anschließenden Austausch und den vielen guten Tipps konnten wir den Heimweg gut informiert und hoffentlich mit dem Gefühl antreten, in Zukunft sicherer mit diesem Thema umzugehen.