25.03.2021 – Erstes digitales Zeitspendertreffen

25.03.2021 – Erstes digitales Zeitspendertreffen

 

25.03.2021 – Erstes digitales Zeitspendertreffen 

Deutlich anders als gewohnt, sah das Einladungsschreiben aus, das den Zeitspendern kürzlich in ihre Email Postfächer „flatterte“. Statt Angaben zum Veranstaltungsort und Hinweisen zu Corona-Verhaltensregeln, gab es erstmalig Einwahllinks- und Codes für ein digitales Treffen. Ein Versuch, auf den sich zahlreiche Zeitspender einließen und der zu einem erfreulich lebendigen Austausch führte.

Bislang lag der Schwerpunkt der Zeitspendertreffen in der Regel auf einem interessanten Fortbildungsvortrag. Bei dem ersten digitalen „Testlauf“ am 25. März 2021 rückten jedoch persönliche Berichte einzelner Zeitspender in den Vordergrund und wurden von allen Teilnehmern mit großem Interesse verfolgt. Dabei wurde schnell klar: Nicht nur das Treffen, sondern auch die ehrenamtliche Arbeit hat sich im letzten Jahr deutlich verändert. Leider hat die andauernde Pandemie einige Tätigkeiten ausbremst, aber das Engagement zum Glück nicht völlig zum Erliegen gebracht. Teilweise sind sogar neue Bedarfe entstanden, zu deren Abdeckung die Zeitspende tatkräftig beiträgt. Für ihren kontinuierlichen Einsatz dankte der Paderborner Bürgermeister Michael Dreier allen Zeitspendern herzlich in einer Videobotschaft.

„AHA“ – Unterstützungsleistungen mit gebotener Vorsicht fortsetzen

Trotz aller Veränderungen ist ehrenamtliches Engagement weiterhin möglich, willkommen und hilfreich. Das bestätigten sowohl die Berichte von Frau Osterholz und Frau Bechtholt vom Marktplatz für ehrenamtliches Engagement in Paderborn als auch die zahlreichen Beiträge der Zeitspender.

Starke Einschnitte gab es leider in den Bereichen, wo bislang Einrichtungen (z.B. Altenheime) besucht wurden. Auch überall dort, wo die AHA-Regeln kaum einzuhalten sind, wie bei der Hausaufgabenbetreuung für Grundschulkinder, müssen Unterstützungsangebote momentan ruhen.

Die Erfahrungsberichte zeigten aber auch, dass sich viele Tätigkeiten mit etwas Umsicht und kreativen Lösungen gut fortführen lassen. Eine Sprachpatenschaft wird aktuell z.B. in Form von Sprachspaziergängen fortgeführt, Einkaufsunterstützung ist nahezu kontaktlos an der Haustür möglich, Unterhaltungen können telefonisch oder mit Abstand im Treppenhaus stattfinden und auch in der Familienbetreuung wurden Einzelfalllösungen mit Abstand und Maske gefunden. Erfreulicherweise sind erste ältere Zeitnehmer inzwischen geimpft, so dass die Unterstützung hier wieder intensiviert werden kann. In der angehenden Gartensaison können Hilfen rund um „Haus und Hof“ natürlich nahezu risikofrei erfolgen.

Neue Herausforderungen erfordern neue Initiativen

Die anhaltende Pandemie verstärkt die Bedürftigkeit und Not in vielen Bereichen der Gesellschaft. Um dem entgegenzuwirken, wurden neue Initiativen entwickelt, in die sich auch Mitglieder der Zeitspende einbringen. Ein Beispiel hierfür ist die PaderMahlZeit, die mehrmals in der Woche gespendete Mahlzeiten ausgibt. Zu den Aufgaben der ehrenamtlichen Helfer gehören sowohl das Aufwärmen und die Ausgabe der Mahlzeiten als auch die Überwachung der Hygieneregeln in und vor den Räumlichkeiten. Voraussetzung für den Einsatz vor Ort ist die online Teilnahme an einer Hygienebelehrung. Helfende Hände sind hier weiterhin willkommen, um alle Ausgabetermine abzudecken.

Ebenfalls durch die Zeitspende unterstützt wird der ehrenamtliche Fahrdienst zum Impfzentrum in Salzkotten, der über die Abteilung für Soziale Teilhabe der Stadt Paderborn koordiniert wird. Damit wird der reibungslose Transport für Personen sichergestellt, die nicht aus ihrem privaten Umfeld heraus begleitet werden oder auf anderweitige Unterstützungsleistungen zurückgreifen können. Alle ehrenamtlichen Helfer wurden hierfür mit FFP 2 Masken und Desinfektionsmittel ausgestattet. Erste Erfahrungen zeigen, dass die verlässliche, sichere Beförderung und teilweise auch intensive Begleitung durch den gesamten Impfprozess von den Senioren mit großer Dankbarkeit angenommen werden.

Ein positives Fazit: Digital und dabei sehr lebendig und emotional

Abschließend wurde der digitale Testlauf durchweg als sehr gelungen beurteilt. Die versierte technische Koordination und professionelle Moderation durch Frau Doris Berger haben einen reibungslosen und angenehmen Ablauf ermöglicht. Besonders überraschend und positiv wurde von allen Beteiligten wahrgenommen, dass die lebendigen Erfahrungsberichte und die persönlichen Emotionen sehr intensiv über den Bildschirm vermittelt werden konnten. So wurde das schöne Gefühl verstärkt, dass das ehrenamtliche Engagement nicht nur äußerst sinnvoll ist, sondern sowohl die Herzen der Zeitspender als auch der Zeitnehmer berührt.